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Manche Christen scheinen weniger Probleme damit zu haben, während andere zeitlebens damit ringen. Warum ist das alles so? Hat Gott alle diese Dinge in den Plan für das Leben seiner Kinder eingeschlossen?


 

Einleitung

Wir möchten uns in diesem Text mit einer der wirklich großen Fragen unseres Glaubens beschäftigen. Sie ist so grundlegend, dass sie nicht nur unser Christenleben durchzieht, sondern auch das Leben der Gläubigen aller anderen Religionen der Welt. In allen Religionen geht es letztlich darum, wie der Mensch in eine gerechtfertigte und gerettete Stellung vor Gott kommen kann, welche mit dem ewigen Leben nach dem irdischen Tod verbunden ist.

In den nichtchristlichen Religionen der Welt geht man davon aus, dass der Mensch die Stellung eines Gerechten vor Gott durch eigene religiöse Anstrengungen erwerben muss, indem er gemäß den Werken oder Prinzipien lebt, welche seine jeweilige Religion oder der Gott dieser Religion von ihm fordern. Sie alle lehren und praktizieren somit das Prinzip der Selbsterlösung des Menschen durch den Verdienst eines möglichst guten Lebens. Einzig der christliche Glaube nach dem Wort der Bibel beinhaltet eine Rettung ganz aus Gnade mittels des Glaubens an Jesus Christus. Die Errettung und das ewige Leben werden nicht durch irgendein menschliches Werk erworben, sondern sie werden dem gläubig gewordenen Sünder von Gott selbst geschenkt.

Die Gläubigen aller nichtchristlichen Religionen stellen dann oft die Frage nach der Sicherheit ihrer Stellung vor Gott, und auch der gläubige Christ möchte wissen, ob er sich seiner Errettung wirklich sicher sein kann oder nicht. Manche Christen scheinen weniger Probleme damit zu haben, während viele andere zeitlebens damit ringen. Manche Christen scheinen einen dauerhaften Frieden und eine Freude zu kennen, welche vielen anderen Geschwistern über Jahre hinweg unerreichbar erscheint. Warum ist das so? Hat Gott alle diese Dinge in den Plan für das Leben seiner Kinder eingeschlossen?

Aus der großen Verschiedenheit des persönlichen Erlebens der einzelnen Gläubigen, sowie aus allgemein mangelnder geistlicher Erkenntnis in vielen Gemeinschaften sind in der Geschichte der Gemeinde Gottes zahlreiche Konflikte entstanden, welche oftmals sogar zu Trennungen und zur Entstehung verschiedener Gruppierungen in der Christenheit geführt haben. Viele Geschwister, welche teils aufgrund mangelhafter Belehrung aus dem Wort Gottes, teils auch infolge von fehlendem Hirtendienst in den Gemeinden unwissend blieben, haben lange Leidenszeiten durchlebt (Hos 4,6: „Mein Volk geht zugrunde aus Mangel an Erkenntnis“). Man hat ihnen sogar manchmal das Heil und die Errettung abgesprochen.

Auf der anderen Seite hat der Herr seiner Gemeinde jedoch immer wieder Hirten geschenkt, welche den Weg der freimachenden Wahrheit mit den Schafen gehen konnten. So möchten wir nun in Demut den Versuch unternehmen, etwas mehr davon kennenzulernen. Wir möchten aus dem Mund des Herrn die Wahrheit erwarten, welche im Wort Gottes enthalten ist, und den Herrn selbst darum bitten, dass diese Wahrheit uns freimachen möge (Joh 8,32).

Ganz bewusst wird in diesem Text unterschieden zwischen der Heilssicherheit und der Heilsgewissheit, denn die beiden Begriffe stehen für ganz verschiedene Dinge. Allein schon die Tatsache, dass sie von den Christen oftmals gar nicht auseinander gehalten werden, führt bis heute zu groben Missverständnissen, welche die geistliche Gesundheit des Christen und die Freiheit des Lebens in Christus bedrohen können. Bei beiden Begriffen muss zudem auch noch das Original von der Fälschung abgegrenzt werden, also: Echte Heilssicherheit, falsche Heilssicherheit, echte Heilsgewissheit, falsche Heilsgewissheit. Man muss sauber trennen, denn sonst kommt es zu großen Irrtümern und Verunsicherungen, sowohl unter den Schafen als auch unter den Hirten.

Um einen möglichst verständlichen Einstieg in das Thema zu finden, soll unser Gedankengang mit einer kleinen Geschichte beginnen, welche sich so zwischen Christen in einer Gemeinde ereignet haben könnte. Es wird so sein, dass die Figuren in der Geschichte deutlich überzeichnet werden, um das Verständnis zu erleichtern. Sie sollten daher keinesfalls mit tatsächlich lebenden Geschwistern identifiziert werden. Nach dem ersten Teil der Geschichte möchten wir versuchen, die Begriffe zu definieren, um schließlich unsere Geschichte in einem zweiten Teil weiter zu erzählen und noch zusätzliche Überlegungen hinzuzufügen. Meine Hoffnung ist, dass wir alle am Ende unseres Studiums durch die Gnade des Herrn dazu fähig sein werden, die Selbstprüfung zu machen und zu bestehen, zu welcher der Apostel Paulus noch zu seinen Lebzeiten die Korinther aufgefordert hat:

2Kor 13,5: „Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellt euch selbst auf die Probe! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, dass ihr unecht wäret.

 

Unsere kleine Geschichte, Teil 1

Eines Tages kommt ein jüngerer Christ zu einem der Ältesten der Gemeinde. Er hat großen Kummer und spricht den Ältesten an: „Bruder, ich muss dich etwas fragen. Ich habe eine große Sorge, die mich seit Monaten umhertreibt. Ich habe keine Heilsgewissheit. Es fällt mir schwer, darüber zu sprechen; ich habe mich auch ein bisschen dafür geschämt. Ein guter Christ sollte wohl dieses Problem nicht haben. Der Druck, der auf mir liegt, ist aber jetzt so groß geworden, dass ich mit irgendjemandem darüber reden muss. Es hat mich einige Überwindung gekostet, zu dir zu kommen. Kannst du mir bitte helfen?“

Der Älteste ist ein von allen angesehener Christ im mittleren Lebensalter. Er wurde in eine gläubige Familie hinein geboren und kannte schon in seiner Jugend das Wort Gottes gut. Er hat jung geheiratet und führt eine schöne Ehe mit seiner Frau, aus der mehrere gesunde und gläubige Kinder hervorgegangen sind. In echter Liebe zum Herrn und mit Dankbarkeit besucht er regelmäßig die Gemeinde, nimmt an den Anbetungsstunden teil und trägt auch Verantwortung im Gemeindeleben. Er hat in der Gemeinde mit vollem Recht den Ruf erworben, ein guter Lehrer zu sein, und er wird von allen Geschwistern wegen dieses guten Zeugnisses geschätzt und respektiert.

Er antwortet dem jüngeren Bruder daher auch gerne und bereitwillig, indem er sagt: „Diese Frage ist nicht so schwierig wie du vielleicht glaubst.“ Dann nimmt er seine Bibel und liest einige bekannte Verse daraus vor:

Joh 3,14-18: „Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet…“

Joh 5,24: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.

Joh 10,27-29: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verloren gehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen.

Er fragt den jungen Bruder: „Glaubst du das alles?“ – „Ja, ich glaube es“, antwortet der junge Bruder. Der Älteste nickt zufrieden und fährt fort mit seiner kleinen Lesung.

Rö 5,1-2: „Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir im Glauben auch Zugang erlangt haben zu der Gnade, in der wir stehen, und wir rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes.

Rö 8,1: „So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind,…

Rö 10,8-9: „…Dies ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen. Denn wenn Du mit Deinem Mund Jesus als Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.

Eph 1,13-14: „In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eurer Errettung, gehört habt – in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem heiligen Geist der Verheißung, der das Unterpfand unseres Erbes ist bis zur Erlösung des Eigentums, zum Lob seiner Herrlichkeit.

Eph 2,8: „Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es.

Kol 1,13-14: „Er hat uns errettet aus der Herrschaft der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe, in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Sünden.“

1Joh 5,11-13: „Und darin besteht das Zeugnis, dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, der hat das Leben; werden Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. Dies habe ich euch geschrieben, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, und damit ihr (auch weiterhin) an den Namen des Sohnes Gottes glaubt.

Wieder kommt die Frage des Ältesten: „Glaubst du von Herzen alles, was ich dir gerade vorgelesen habe?“ – „Ja, ich glaube es“, lautet erneut die Antwort des Jüngeren. Daraufhin der Älteste: „Dann freue dich jetzt einfach und mach dir nicht so viele trübe Gedanken. Sei von Herzen froh, dass du zu der Gemeinde des Herrn gehören darfst, lobe und preise ihn dafür, und geh den Weg mit ihm einfach fröhlich weiter!“

Der junge Bruder versucht zu lächeln, bedankt sich artig bei dem Ältesten und geht weg. Wie soll man auch von Herzen lächeln, wenn es einem innerlich zum Heulen ist? In seinem Herzen stürmt es, während er nach Hause läuft. Er hat keinen Trost empfangen. Es geht ihm ähnlich wie Hiob, der zu seinen Freunden sagen musste: „Dergleichen habe ich oft gehört; ihr seid allesamt leidige Tröster!“ (Hi 16,2). Es geht ihm eigentlich sogar noch schlechter als zuvor, denn die Dinge, mit denen er in seinem Inneren ringt, sind offensichtlich für den Ältesten ganz einfach gewesen! – „Ich bin wohl doch nicht errettet, denn sonst hätte ich das alles genauso einfach verstanden, und ich wäre sofort froh geworden!“ – So schießt es ihm durch den Kopf. Für längere Zeit ist er niedergedrückt und wagt es nicht mehr, mit jemand anderem darüber zu reden. Er besucht weiterhin die Gemeindestunden und versucht, sich von niemandem etwas anmerken zu lassen. Bis hierhin der erste Teil unserer Geschichte.

 

Das Wesen des Problems – Die Begriffe

Das Bedauerliche an der ganzen Sache ist wohl, dass der Älteste den jüngeren Bruder wirklich liebt und ehrlich bemüht ist, die Frage zu beantworten. Es gelingt ihm aber nicht, denn er erreicht das Herz des jungen Bruders nicht. Die Ursache liegt darin, dass er das eigentliche Problem überhaupt nicht verstanden hat. Während der jüngere Bruder keine Heilsgewissheit hat, versucht der Älteste die Frage dadurch zu klären, dass er alle möglichen Bibelverse anführt, welche jedoch gerade nicht über Heilsgewissheit reden, sondern mit einer Ausnahme über Heilssicherheit. Das kann nicht funktionieren, und so müssen die beiden Brüder ihr Gespräch beenden, ohne dass es ein gutes Ergebnis gebracht hätte. Wenn wir das sehen, dann ist es wohl für uns selbst wichtig, zunächst einmal die Begriffe unmissverständlich zu erklären. Wir möchten ja gerne echte Hirten sein, und keine „leidigen Tröster“. Wir müssen wissen, worum es geht, sonst können wir andere Geschwister nicht richtig verstehen.

Was also bedeutet Heilssicherheit? Es bedeutet einfach dieses: Das Heil ist sicher! Wenn ein Mensch sich wirklich bekehrt hat, wenn er wahrhaft gläubig seine Sünden vor Gott bekannt hat und an das stellvertretende Opfer des Retters Jesus Christus geglaubt hat, wenn er Jesus Christus als Herrn und Retter in sein Herz und in sein Leben aufgenommen hat, dann hat er die Rettung, das ewige Leben und den Heiligen Geist empfangen. Er ist wiedergeboren im Geist und gehört zu der Gemeinde der Erlösten, welche die Ewigkeit in der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Herrn Jesus Christus verbringen werden. Es handelt sich hier um eine objektive Tatsache. Diese objektiv gegebene Heilssicherheit wird von Gott selbst in der Heiligen Schrift klar und deutlich bezeugt durch die Verse, welche wir zuvor aus dem Mund unseres Ältesten gehört haben. Sie ist ein wichtiger Teil der biblischen Glaubenslehre und kann von einem guten Bibellehrer klar und deutlich an einen Schüler weitergegeben werden.

Definition der echten Heilssicherheit: Die echte Heilssicherheit ist eine objektiv gegebene geistliche Tatsache. Das Heil des erretteten Christen ist sicher! Dies wird von Gott in den Worten der Bibel klar und leicht erkennbar bezeugt, und es kann von einem Lehrer an einen Schüler einfach und verstandesmäßig nachvollziehbar weitergegeben werden.

Definition der falschen Heilssicherheit: So wie die echte Heilssicherheit sich auf die klaren Lehraussagen der Bibel gründet, so ist die falsche Heilssicherheit auf falschen Lehraussagen gegründet, die entweder aus der Bibel selbst falsch abgeleitet werden oder die sich in anderen religiösen Schriften finden. Diese Irrlehren oder Fremdlehren sichern das Heil auf einer falschen Grundlage zu. Auch sie können von einem Irrlehrer scheinbar verstandesmäßig nachvollziehbar an einen Schüler weitergegeben werden.

Das krasseste Beispiel hierfür ist wohl die Lehre im radikalen Islam, dass einzig und allein die Märtyrer des Dschihad (des Heiligen Krieges im Islam) die Garantie der Errettung besitzen, und dass sie unmittelbar nach ihrem Tod im Dschihad in das Paradies eingehen, wo jeder von ihnen 72 Jungfrauen erhält. Kein einziger anderer Gläubiger im Islam kann sich seiner Errettung sicher sein, auch dann nicht, wenn er die übrigen fünf Säulen des Islam (Shahada, Ramadan, Armensteuer, fünfmaliges tägliches Gebet, Hadsch nach Mekka) befolgt hat. Diese falsche Lehre von Heilssicherheit ist der Hauptgrund dafür, dass es gerade in unserer Zeit in der gesamten islamischen Welt eine so große Zahl von Märtyrern des Dschihad gibt. Sie schnallen sich einen Sprengsatz um den Leib, besteigen einen Bus mit vielen ahnungslosen Menschen und sprengen sich zusammen mit den anderen in die Luft. Sie sind dabei aufgrund ihrer falschen Heilslehre fest davon überzeugt, dass ihr Handeln ihnen das Heil sichert.

Definition der echten Heilsgewissheit: Die echte Heilsgewissheit ist die völlige innere Gewissheit im Herzen eines wahren Christen, dass er wirklich von neuem geboren ist, dass er das ewige Leben und den Heiligen Geist wirklich besitzt, dass er tatsächlich ein Kind des himmlischen Vaters geworden ist, und dass er die Ewigkeit in der herrlichen Gegenwart Gottes und in der Gemeinschaft aller Erlösten verbringen wird. Diese Gewissheit verleiht dem Gläubigen eine unerschütterliche Freude und einen tiefen Frieden. Sie ist genauso wie das ewige Heil selbst ein Geschenk von Gott. Sie ist subjektiv und wird im Herzen und im Geist des Gläubigen lebendig erfahren. Anders gesagt: Sie ist das selige Wissen des Gläubigen, dass er tatsächlich zu den Menschen gehört, auf welche die objektiven Aussagen der Bibel über die Heilssicherheit zutreffen. Die subjektive Heilsgewissheit selbst wird bezeugt durch den Heiligen Geist: Rö 8,14+16: „Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes … Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind.“ Die Heilsgewissheit ist natürlich auch in der Schrift zu finden, aber sie liegt nicht so direkt an der Oberfläche wie die Heilssicherheit. Man muss etwas tiefer graben, um sie zu entdecken.

Die echte Heilsgewissheit ist zwar nicht notwendig zur Errettung, denn es gibt auch viele wahre Christen, die sie nicht besitzen. Sie ist aber notwendig zur vollkommenen Freude des Heils. Sie kann sogar im Leben eines einzelnen Gläubigen starken Schwankungen unterliegen. Bei demselben Gläubigen können im Leben Zeiten seliger Gewissheit mit Zeiten von Ungewissheit abwechseln. Viele Gläubige haben in ihrem Leben wiederholt Momente, Situationen oder Zeitabschnitte von absoluter Gewissheit erlebt, welche sich so tief in ihrem Bewusstsein verankert haben, dass sie sie niemals mehr vergessen konnten. Sie waren dadurch befähigt, auch lange Zeiten von Ungewissheit glaubend zu überstehen. Sie konnten allein auf die Aussagen des Wortes Gottes vertrauen, weil sie die Erinnerung an die Momente der absoluten Gewissheit in sich trugen.

Im Alten Testament gab es große Zeugen Gottes, welche in ihrem Leben Zeiten zu überstehen hatten, in denen sie sich nicht mehr sicher waren, in der Gunst Gottes zu stehen. Wir können an David denken, aber auch an die großen Propheten Jesaja, Jeremia, Hesekiel und Daniel. Sie hatten den Heiligen Geist nicht beständig in sich wohnend. Gott musste daher von Zeit zu Zeit neu seinen Geist auf sie legen, um ihnen ihre Stellung in seinen Augen wieder bewusst zu machen. In dieser Kraft, welche durch den Heiligen Geist von Zeit zu Zeit über sie kam, waren sie dann in der Lage, weiter zu gehen. Beispiele:

Jes 6,5+7+8: „Da sprach ich: Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und wohne unter einem Volk, das unreine Lippen hat; denn meine Augen haben den König, den Herrn der Heerscharen, gesehen! ….und er berührte meinen Mund und sprach: Siehe, dies hat deine Lippen berührt; deine Schuld ist von dir genommen und deine Sünde gesühnt. Und ich hörte die Stimme des Herrn fragen: Wen soll ich senden, wer wird für uns gehen? Da sprach ich: Hier bin ich, sende mich!

Jes 43,1: „Und nun, so spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein!

Jes 57,15: „Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt und dessen Name „der Heilige“ ist: In der Höhe und im Heiligtum wohne ich, und bei dem, der zerschlagenen und gedemütigten Geistes ist, damit ich den Geist der Gedemütigten belebe, und das Herz der Zerschlagenen erquicke.

Definition der falschen Heilsgewissheit: Sie liegt dann vor, wenn Menschen zwar in Wirklichkeit gar nicht errettet sind, aber dennoch in ihrem eigenen Herzen fest davon überzeugt sind, errettet zu sein. Diese falsche Gewissheit kann das Ergebnis von falscher Belehrung über den eigentlichen Inhalt des Evangeliums sein, sie kann aber auch aus der Zugehörigkeit zu einem religiösen System oder aus der selbstgerechten Ausübung religiöser Praktiken hervorkommen. Schließlich kann sie auch aus spektakulären spirituellen Erfahrungen resultieren, welche fälschlicherweise dem Wirken des Heiligen Geistes zugeschrieben werden. 

Sie war beispielsweise in alttestamentlicher Zeit verbreitet unter den Juden, welche allein aus der Tatsache, dass der Tempel des Gottes Israels in Jerusalem stand, die Gewissheit ableiteten, dass ihnen nichts mehr passieren könne. In heutiger Zeit findet man sie zum Beispiel unter vielen Katholiken, welche sich allein aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur Kirche Roms und ihrer Ausübung der Sakramente als gerettet betrachten. In anderen Strömungen wie zum Beispiel in der charismatischen Bewegung werden viele Menschen durch einen falschen Geist betrogen und in eine falsche Gewissheit hineingeführt. Sie erleben geistige Manifestationen in ihren Gemeinden, welche gar nicht vom Heiligen Geist sind. Sie fühlen sich sicher, und haben doch nichts. Nicht Zeichen und Wunderwerke bringen uns in den Himmel, sondern nur die Tatsache, dass unsere Namen wirklich bei Gott angeschrieben sind. Bibelverse hierzu:

Jer 7,4+9+10: „Verlasst euch nicht auf trügerische Worte wie diese: Der Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn ist dies! … Meint ihr denn, nachdem ihr gestohlen, gemordet, die Ehe gebrochen, falsch geschworen, dem Baal geräuchert habt und anderen Göttern nachgelaufen seid, die ihr nicht kennt, dass ihr dann kommen und vor mein Angesicht treten könnt in diesem Haus, das nach meinem Namen genannt ist, und sprechen: „Wir sind errettet!“ – nur, um dann alle diese Greuel weiter zu verüben?

Lk 10,19-20: „Siehe, ich gebe euch Vollmacht, auf Schlangen und auf Skorpione zu treten, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch in irgendeiner Weise schaden. Doch nicht darüber freut euch, dass euch die Geister untertan sind; freut euch aber lieber darüber, dass eure Namen im Himmel angeschrieben sind.

Off 3,17: „Denn du sprichst: Ich bin reich und habe Überfluss, und mir mangelt es an nichts! – Und du erkennst nicht, dass du elend und erbärmlich bist, arm, blind und entblößt.

Gal 6,7: „Irret euch nicht: Gott lässt sich nicht spotten!

Der Weg zur echten Heilsgewissheit ist nicht für alle neugeborenen Christen gleich. Viele, wenn nicht gar die meisten von ihnen, durchlaufen eine schwierige Zeit. Sie wissen: „Mein Heil ist sicher, wenn mein Name im Himmel angeschrieben ist.“ Dann kommt aber das große Problem: „Ist mein Name wirklich im Himmel angeschrieben oder nicht? Ich glaube zwar alle Bibelverse, die über das ewige Heil des Gläubigen reden, aber ich weiß nicht, ob ich schon zu den Leuten gehöre, auf welche sie tatsächlich zutreffen. Habe ich mich wirklich bekehrt? Habe ich wirklich in rettender Weise geglaubt? Habe ich den Geist Gottes tatsächlich bekommen? Ist Christus wirklich in mir? Oder habe ich mir nur etwas vorgemacht, und ich habe einen falschen Geist in mir? Ich sehe noch viele Dinge in meinem Inneren, welche so gar nicht nach Errettung aussehen wollen. Mein Leben zeigt oft noch so viel Versagen auf allen Gebieten, ja sogar noch viele Sünden. Ich wäre so gern gerechter als ich es bin. Ich würde so gern dem Herrn viel mehr gefallen, als ich es tue.“ – Solche Christen „bekehren“ sich oft viele Male, weil sie sich nicht sicher sind. Darüber dürfen wir nicht lächeln oder abfällig denken, sondern wir sollten es sehr ernst nehmen. Diese Geschwister haben nämlich oft eine schwierige Ausgangslage vor ihrer Bekehrung gehabt, und sie nehmen das Heil sehr ernst, weil sie den unschätzbaren Wert der Errettung kennen. Nachdem wir das alles nun gelernt haben, kommen wir wieder zu unserem jungen Christen zurück, um den zweiten Teil seiner Geschichte zu erzählen. Erneut muss darauf hingewiesen werden, dass die Figuren im Interesse des besseren Verständnisses stark überzeichnet sind und nicht mit tatsächlich lebenden Geschwistern identifiziert werden sollen.

 

Unsere kleine Geschichte, Teil 2

Nach einigen schwierigen und bedrückenden Wochen wird unser junger Bruder eines Tages nach der Versammlungsstunde von dem ältesten Bruder der Gemeinde angesprochen. Er sagt zu ihm: „Ich habe dich jetzt einige Zeit beobachtet und dich im Gebet vor den Herrn gebracht.

Ich gewann die Sicherheit vom Herrn, dass ich mit dir reden müsse. Ich möchte dich deshalb jetzt einmal fragen, was dich so niederdrückt. Vielleicht kann ich dir helfen.“ Der junge Bruder ist sehr überrascht, aber zugleich auch dankbar. Er schüttet sein Herz aus.

Der alte Bruder hat in früheren Jahren der Gemeinde als Prediger gedient, aber in der letzten Zeit hat er sich aus diesem Dienst zurückgezogen, weil seine geistigen und körperlichen Kräfte etwas nachgelassen haben. Er wurde vor vielen Jahren als junger Soldat mitten im Krieg errettet. Nach seiner Bekehrung musste er noch weiter an der Front kämpfen und Menschen töten, und schließlich geriet er in Gefangenschaft. Im Lager musste er als noch sehr junger Christ unsägliche Grausamkeiten miterleben und teils auch selbst erleiden. Er lernte lange Zeiten von Angst, Frost, Dunkelheit, Hunger, Einsamkeit und Verzweiflung kennen. Er hat erfahren, was es bedeutet, als Christ jahrelang unter härtesten äußeren Bedingungen in schier aussichtslosen Lagen ausharren zu müssen. Wie Paulus war auch er bisweilen am Leben verzweifelt. Sein Glaube wurde vielfach hart angefochten, und in der grausamen Sichtung durch den Satan war er manchmal fast davon überzeugt, doch nicht errettet und letztlich von Gott wieder vergessen zu sein.

Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft gründete er eine Familie. Er wurde zusammen mit seiner gläubigen Frau und seinen Kindern durch viele Nöte der Nachkriegszeit geführt. Er besucht trotz seines hohen Alters die Kranken der Gemeinde und ist in jeder Versammlungsstunde anwesend. Er wird von allen Geschwistern, den großen und den kleinen, herzlich geliebt.

In seinem langen und oftmals schwierigen Glaubensleben hat der Herr ihn zu einem Hirten geformt. Er hat in vielen einsamen und harten Nächten mit dem Löwen und mit dem Bären gekämpft. Er wurde oft geistlich und auch körperlich verwundet, aber in der Kraft des Herrn konnte er den Bösen besiegen. Er weiß um die Anfechtungen und die bedrohenden Zweifel des gläubigen Herzens unter der harten Sichtung des Satans. Er kennt den Weg zu den grünen Auen und zu den stillen Wassern und weiß auch genau, dass dieser Weg manchmal durch das Tal des Todesschattens führt. 

Es ist der Weg von der Errettung rein aus Glauben hinein in die ständige geistliche Geborgenheit bei dem Vater, der aus seinem himmlischen Haus auf uns schaut, und der uns am Ende unseres Weges über diese Erde dort empfangen und aufnehmen wird. Es ist der Weg von der verstandesmäßigen Zustimmung zu den Lehren der Schrift über die Bekehrung und den gläubigen Gehorsam gegenüber diesen Lehren zu der gesegneten Gewissheit des Herzens und zum Frieden. Es ist der Weg von der ängstlichen und ungewissen Schau in das eigene sündige Herz hin zu dem Blick auf den Vater und den Sohn, die in diesem ängstlichen Herzen Wohnung gemacht haben. Es ist der Weg, von dem man durch Sünden, durch Irrungen und Wirrungen abkommen kann, und den man dann wieder neu suchen muss. Je öfter man ihn zu gehen hatte, desto besser kennt man ihn. Der alte Hirte ist ja auch selbst ein Schaf des großen Hirten und hat sich von ihm führen lassen. Als er von dem Kummer des jungen Gläubigenerfährt, antwortet er: 

„Ich bin froh, mein Bruder, dass du mir deine Schwierigkeiten und deinen Kummer gesagt hast. Vor vielen Jahren ging es auch mir selbst mehr als einmal so wie dir. Was du erlebst ist nicht böse, und es ist auch nicht unnormal. Der Herr hat dich errettet, und du gehörst ihm. Gerade weil dir aber das ewige Leben so kostbar ist, machst du dir ernsten Kummer um die Frage, ob du es auch wirklich besitzt. Du willst ganz sicher wissen, ob du auch wirklich zu denen gehörst, die das Heil sicher haben. Du möchtest in deinem Herzen die Gewissheit darüber haben, dass die Aussagen der Bibel über die Heilssicherheit nicht nur auf alle anderen in der Gemeinde zutreffen, sondern auch auf dich selbst. Darum lass mich dir als erstes dieses sagen: Der Vater hat dich lieb, und er wartet schon auf dich in seinem himmlischen Haus. Du musst nur noch besser verstehen lernen, wie er dich führt und was seine Wege in deinem Leben sind. Lass uns beide eine Strecke miteinander gehen. Ich möchte dich gerne mitnehmen zu den grünen Auen und zu den stillen Wassern, wenn du es willst. Lass uns wandern!“ Mit großer Freude und Hoffnung stimmt der junge Bruder zu.

Nachdem die beiden losgegangen sind, möchten wir uns ihnen im Geist anschließen, um von dem alten Hirten zu lernen, was das Gotteskind auf der Suche nach der Gewissheit des Heils erleben kann. Wir wollen lernen, wie ein Christ sich manchmal selbst sehen kann, und wie sein inneres Erleben, welches seiner Errettung oftmals zu widersprechen scheint, dennoch zu einem Beweis gerade dieser Errettung werden kann. Das Wort Gottes zeigt uns den Weg. Es ist nicht der Weg der verstandesmäßigen Vermittlung von Lehrinhalten über die Sicherheit des Heils, sondern es ist der Weg des großen Hirten mit seinem Schaf, welches er zu den stillen Wassern und zu den grünen Auen führt.

 

Von der Ungewissheit zur Gewissheit

Die alten Evangelisten und Hirten der Gemeinden kannten die erste Zeit nach der Errettung des jungen Christen sehr gut. So bezeichneten zum Beispiel die Haugianer in Norwegen sie als die Zeit des Sehnsuchtsglaubens. Sie wussten genau, dass das neugeborene Kindlein Gottes den Weg von den „ersten Küssen und Umarmungen des Herrn“ durch die Jugend des Glaubens hindurch bis zur Vaterschaft im Glauben zu gehen hat. Das Kind ist errettet und wiedergeboren, und es hat die Wahrheit angenommen. Aber dann kommt der Böse und versucht, das Wachstum des Kindes zu bremsen oder sogar zu verhindern. Das tut er durch äußere Angriffe auf dem Weg des Christen in der Welt ebenso wie durch innere Angriffe auf das geistliche Leben. Der Hauptangriff gilt dabei immer wieder der Gewissheit des Heils. Der Satan weiß genau: Ein Christ, der sich seiner Errettung nicht sicher ist, ist geistlich gelähmt.

Der neugeborene Christ hat in der ersten Zeit oftmals noch gar nicht viel Sicherheit in seinem Herzen. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber solche Geschwister sind entweder ganz besonders begnadigt und gesegnet, oder der Herr hat etwas Besonderes mit ihnen vor. Meist ist es so, dass nach der ersten Zeit der Freude eine schwierige Zeit folgt, in welcher der Glaube geprüft wird und sich bewähren muss. Der Jüngling im Glauben hat oft noch keine stabile Heilsgewissheit in seinem Herzen. Was er aber tun kann, ist dieses: Er kann sich an den klar auf der Oberfläche der Schrift liegenden Aussagen festhalten, welche ihm das Heil lehrmäßig zusichern. Im Glauben an diese Lehraussagen von der Heilssicherheit kann er vorangehen und den Herrn bitten, dass er ihm doch durch seinen Heiligen Geist die Gewissheit im Herzen bezeugen möge. Warum hat Gott es denn nicht so eingerichtet, dass er einfach allen seinen Kindern vom Tag ihrer Errettung an die volle Heilsgewissheit im Herzen bezeugt? Warum sagt der junge Christ so oft: „Herr Jesus, ich habe keine selige Gewissheit. Aber ich glaube an die Dinge, welche dein Wort mir so klar sagt. Ich glaube daran, dass ich das Heil sicher habe, weil dein Wort es sagt, obwohl ich das in meinem Geist und in meinem Herzen bisher noch nicht in lebendiger und friedvoller Weise erfahren habe. Ich möchte im Glauben vorangehen und dir folgen, bis du mir aus Gnaden das Zeugnis der Gewissheit im Herzen durch deinen Heiligen Geist schenkst.“ Warum muss es so sein? Die Antwort lautet, dass Gott in den Zeiten der Ungewissheit den Glaubensgehorsam bei dem Christen hervorbringt. Der Gläubige sehnt sich nach der seligen Heilsgewissheit im Geist, und er ist bereit, dem Herrn in allen Dingen zu gehorchen und zu folgen, bis er zu der vollen Gewissheit und zu dem vollen Frieden gefunden hat. Das gehört zu den Wegen Gottes in unserem Christenleben.

In der eben geschilderten Zeit helfen einem angefochtenen Christen keine rein lehrmäßigen Verse über die Heilssicherheit. Er glaubt ja an alle diese Aussagen im Wort Gottes. Er weiß aber noch nicht sicher, ob sie tatsächlich auch auf ihn selbst zutreffen. Die Heilsgewissheit ist natürlich ebenso im Wort Gottes bezeugt wie die Heilssicherheit. Das Zeugnis liegt aber etwas tiefer verborgen und muss gesucht werden. Wir sollten daher im Wort Gottes nicht allein die Lehre von der Heilssicherheit anwenden, wenn wir angefochtenen Geschwistern den Weg zur Heilsgewissheit weisen möchten, sondern wir sollten darüber hinaus den Hirtenpfad mit ihnen gehen und den Geist Gottes wirken lassen. 

Zunächst muss der angefochtene Christ lernen, was die Bibel über das innere Erleben eines Gläubigen sagt, welcher auf der Suche nach Gewissheit ist. Solch ein Christ muss mit verschiedenen Aussagen aus der Bibel konfrontiert werden, welche ihn teils etwas verunsichern, teils aber auch hoffen lassen werden. Er sieht, dass auch andere Christen vor ihm die Dinge erlebt haben, welche er selbst durchmacht. Der Vater im Himmel hat sein Kind angenommen und es dem Herrn Jesus verlobt. Er wird nun den Weg mit ihm gehen, um es dem Herrn zuzuführen in die Herrlichkeit. Der 2. Korintherbrief sagt es so: 2Kor 11,2: „Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer, denn ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine Gott geweihte Jungfrau Christus zuzuführen.

Im Buch der Sprüche gibt es einen sehr schönen Vers, welcher über die geheimnisvollen Wege Gottes in unserem Leben redet. Spr 30,18-19: „Drei Dinge sind mir zu wunderbar, ja vier begreife ich nicht: den Weg des Adlers am Himmel, den Weg der Schlange auf einem Felsen, den Weg des Schiffes mitten im Meer, und den Weg des Mannes zu einer Jungfrau.

Der Weg des Adlers am Himmel ist in neutestamentlicher Bedeutung der geistliche Weg des Sohnes Gottes im Johannesevangelium (dem Evangelium des Adlers am Himmel oder des Menschen vom Himmel, welcher der Sohn Gottes ist). 

Der Weg der Schlange auf dem Felsen ist nach seiner geistlichen Bedeutung für uns der Weg des Herrn nach Golgatha, wo er auf dem Felsen gekreuzigt wurde. Er wurde so erhöht, wie Mose die Schlange erhöhte (Joh 3,14-15 und 4Mo 21,9). Er wurde zur Sünde gemacht und so behandelt wie die Schlange persönlich (2Kor 5,21). 

Den Weg des Schiffes mitten im Meer finden wir einerseits wieder in dem Weg der Jünger durch den Sturm auf dem See Genezareth, mit der Rettung des Herrn zur rechten Zeit. Zum anderen erkennen wir darin den Weg des christlichen Zeugnisses durch das Zeitalter der Versammlung hindurch, welcher im Bild der Schiffsreise des gefangenen Apostels Paulus nach Rom mit dem großen Schiffbruch und der rechtzeitigen Hilfe des Herrn angedeutet wird. Siehe hierzu auch Hebr 4,14-16.

Der Weg des Mannes zu einer Jungfrau in seiner geistlichen Bedeutung für uns ist schließlich Weg des Herrn mit seiner Gemeinde, aber auch sein Weg mit jedem einzelnen Gläubigen von der Bekehrung bis zur schauenden Begegnung mit ihm selbst in der Herrlichkeit. Diesen Weg hat jeder Christ durch diese Welt hindurch zu gehen. Kein Buch im gesamten Alten Testament bildet geistlich gesehen diesen wunderbaren und unbegreiflichen Weg besser ab als das Buch Hohelied. Wir können es natürlich unmöglich ganz betrachten. Wir möchten aber doch einige wichtige Versabschnitte anschauen, denn sie reden klar von den verschiedenen Entwicklungsstadien, welche die Beziehung zwischen dem König und seiner Braut durchläuft. Diese Beziehung ist ja geistlich betrachtet die Beziehung zwischen dem Herrn Jesus und dem einzelnen Gläubigen.

 

Das Hohelied und der Weg des Christen

1,2: „Er küsse mich mit den Küssen seines Mundes! Denn deine Liebeserweise sind besser als Wein.

Hier sehen wir die ersten Küsse und Umarmungen, wie es die alten Evangelisten und Hirten genannt haben. Ole Hallesby, der große Evangelist Norwegens, hat in rührender Art und Weise darüber geschrieben und gepredigt. Es ist die allererste Zeit der Liebe zum Herrn nach der Errettung des Gotteskindes.

1,4: „Zieh mich Dir nach, so laufen wir! Der König hat mich in seine Gemächer gebracht. Wir wollen jauchzen und uns freuen an Dir, wollen deine Liebe preisen, mehr als Wein! Mit Recht haben sie Dich lieb!

Auch hier schwärmt das junge Gotteskind von der liebevollen Gemeinschaft mit seinem Retter, Herr, König und Bräutigam. Zugleich wird auch die Bereitschaft bekundet, nachzufolgen und zusammen mit dem Herrn zu laufen. Wie viele Kinder haben schon Freude daran gehabt, einfach mal zusammen mit dem Papa zu laufen!

1,6-8: „Seht mich nicht an, weil ich so schwärzlich bin, weil die Sonne mich verbrannt hat! … Sage mir doch, du, den meine Seele liebt: Wo hältst du Mittagsrast? … Ist es dir nicht bekannt, du schönste unter den Frauen, so geh nur hinaus, den Spuren der Schafe nach, und weide deine Zicklein bei den Wohnungen der Hirten.“ (vgl. Psalm 23)

Die junge Braut redet zu den anderen Gläubigen. Sie ist sich bewusst, dass sie in sich selbst schwärzlich und mangelhaft ist. So hat der junge Gläubige ein deutlicheres Bewusstsein von seiner eigenen Sündhaftigkeit, als er es vor seiner Errettung hatte. Die anderen Gläubigen weisen ihm den Weg: er soll den Spuren der Schafe folgen. Das ist der Wert der christlichen Gemeinschaft, welcher sich der junge Gläubige möglichst früh anschließen sollte, um gesunde Nahrung und Wachstum zu erhalten. Auch die ersten Schritte der Nachfolge sind hier zu erkennen, nämlich zusammen mit anderen Gläubigen.

2,4ff: „Er führte mich ins Weinhaus, und die Liebe ist sein Banner über mir … Seine Linke liegt unter meinem Haupt, und seine Rechte umarmt mich. … Da ist die Stimme meines Geliebten, siehe er kommt … siehe, da steht er, hinter unserer Mauer, schaut zum Fenster hinein, blickt durch das Gitter. Mein Geliebter spricht zu mir: Mach dich auf, meine Freundin, komm her, meine Schöne!

Nachdem der Herr den jungen Gläubigen in das Weinhaus (in die Gemeinschaft der Gläubigen) eingeführt hat, beginnt er damit, ihn auch zu eigenständiger Nachfolge zu ermuntern. Dies geschieht in lieblicher Art und Weise, die treibende Kraft ist nicht ein Gesetz oder ein Druck, sondern die Zuneigung des Herzens der Braut. Der junge Gläubige wird dazu ermutigt, sich aktiv suchend nach der persönlichen Gemeinschaft mit dem Herrn auszustrecken. Der Herr blickt durch das Gitter und scheint sich dann zu entziehen. Die geistliche Zuneigung des Gläubigen zu seinem Herrn zieht ihn in die Nachfolge hinein. 

Kapitel 3, ab Vers 1: „Auf meinem Lager in den Nächten suchte ich ihn, den meine Seele liebt; ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht. Ich will doch aufstehen und in der Stadt umherlaufen, auf den Straßen und Plätzen. Ich will ihn suchen, den meine Seele liebt! – Ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht. … Kaum war ich an ihnen vorübergegangen, da fand ich ihn, den meine Seele liebt. Ich hielt ihn fest und ließ ihn nicht mehr los, bis ich ihn in das Haus meiner Mutter gebracht hatte. … Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems: Erregt und erweckt nicht die Liebe, bis es ihr gefällt.

Hier sehen wir den Sehnsuchtsglauben der ersten Zeit. Der Herr scheint weggegangen zu sein. Der Gläubige sucht ihn, denn er sehnt sich nach der Gemeinschaft mit ihm. Er ist sich noch nicht sicher, ob der Herr ihn wirklich liebt, und ob er wirklich dem Herrn für immer angehört. Er ist bereit, hinaus zu gehen und nachzufolgen. So bringt der Herr durch den ersten Sehnsuchtsglauben den Gehorsam des Gotteskindes hervor. 

Kapitel 4: Die Beschreibung der Braut aus dem Mund des Bräutigams. Hier sehen wir den Blick des Herrn auf den suchenden Gläubigen. Die Beschreibung ist voller Liebe und sie zeigt uns, dass der Gläubige sich in der Liebe des Herrn, in seiner Gegenwart und unter seinem Schutz befindet, obwohl er selbst noch keine völlige Gewissheit hat. Das Auge des Geliebten ruht beständig auf der suchenden Braut.

Kapitel 5, ab Vers 1: „Ich komme in meinen Garten, meine Schwester, meine Braut. Ich pflücke meine Myrrhe samt meinem Balsam. Ich esse meine Wabe samt meinem Honig. Ich trinke meinen Wein samt meiner Milch. … Ich schlafe, aber mein Herz wacht. Da ist die Stimme meines Geliebten, der anklopft. Tu mir auf, meine Schwester, meine Freundin! … Ich habe mein Kleid ausgezogen, wie sollte ich es wieder anziehen? … Aber mein Geliebter streckte seine Hand durch die Luke. Da geriet mein Herz in Wallung seinetwegen. Ich stand auf. … Aber mein Geliebter hatte sich zurückgezogen, war fortgegangen. Meine Seele ging hinaus auf sein Wort; ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht.

Hier sehen wir den weiteren Weg der Nachfolge durch die Zeit hindurch. Die Braut kann durch ihre Schläfrigkeit und durch ihre Trägheit, ja bisweilen sogar durch ihren Unwillen zur Nachfolge den Kontakt zum Geliebten und die Gewissheit seiner Liebe und Gegenwart verlieren. Es kommt aber immer wieder dazu, dass sie ihn sucht, weil sie ohne seine Gegenwart nicht mehr zurechtkommen kann. Bisweilen können die Wege auf der Suche nach dem verloren geglaubten Geliebten auch hart und dunkel sein. Die Wächter dieser Welt können den Gläubigen in der Nacht schlagen. Es kann so aussehen, dass er vom Heil ausgeschlossen worden ist, und dass er keine Gewissheit mehr hat. 

Mein Geliebter ist weiß und rot, hervorragend unter Zehntausenden.

Hier sehen wir das Zeugnis der Braut, allein aus Glauben, trotz scheinbarer geistlicher Trennung vom Herrn und fehlender Gewissheit. Die innere Suche nach dem Herrn und nach der Gewissheit bringt den Gehorsam hervor.

Kapitel 6 und 7: Hier sehen wir nun die endgültige Wiederherstellung der Gemeinschaft. Die völlige Erkenntnis des Herrn durch den Gläubigen. Die erneute gegenseitige Beschreibung der Liebenden. 

7,11: „Ich gehöre meinem Geliebten, und sein Verlangen steht nach mir!

Hier weiß der Gläubige, dass er genau wie der Jünger Johannes vom Herrn geliebt ist. Er hat endgültige Heilsgewissheit, welche in den vielen Situationen gewachsen ist, in welchen sich der Herr nach Zeiten scheinbarer Verlassenheit immer wieder neu bezeugt hat.

7,14: „Die Alraunen verbreiten Duft, und über unseren Türen sind allerlei edle Früchte. Neue und alte habe ich Dir, mein Geliebter, aufbewahrt.

Hier sehen wir die Lebensbilanz eines Gläubigen, der sich selbst kennt, der den Herrn kennengelernt hat und der sich selbst trotz all seiner eigenen Unzulänglichkeiten und seines vielfachen Versagens mit Sicherheit vom Herrn geliebt weiß. Er hat nichts verdient, alles ist ihm nur geschenkt. Alle Früchte seines Lebensweges, die neues und die alten, gehören dem Herrn, sie sind aufbewahrt auf den Tag der ewigen Gemeinschaft.

8,3-7: „Seine Linke sei unter meinem Haupt, und seine Rechte umfange mich! Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems: Erregt und erweckt nicht die Liebe, bis es ihr gefällt! Wer ist sie, die da heraufkommt von der Wüste, gestützt auf ihren Geliebten? … Setze mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel an deinen Arm! Denn die Liebe ist stark wie der Tod, und ihr Eifer unbezwinglich wie das Totenreich. … Große Wasser können die Liebe nicht auslöschen, und Ströme sie nicht ertränken.

Die Braut kennt jetzt die Wege der Liebe. Sie ist auf ihn gestützt, nicht mehr auf sich selbst. Sie ist als Siegel auf sein Herz und in seinen Arm eingebrannt. Die Liebe übersteht alles, auch den Gang durch das Tor des Todes. Die Liebe des Geliebten ist stärker als der Tod, die Wellen des Wassers können sie nicht auslöschen. Wir sehen hier, wie der Blick des gereiften Gläubigen in der stabilen Gewissheit des Heils und der Errettung bereits in die ewige Gemeinschaft mit dem Herrn jenseits des leiblichen Todes hineingeht.

8,14: „Eile dahin, mein Geliebter, und sei der Gazelle gleich oder dem jungen Hirsch auf den Balsambergen.

Die Braut lässt den Dingen des Herrn ihren Lauf, auch in der noch bevorstehenden Zukunft des Lebens, die es noch zu durchwandern gilt. Sie weiß sich jetzt auf ewig geliebt und geborgen, auch wenn der Bräutigam sich in der Zukunft noch zu entfernen oder ganz zu verschwinden scheint. Sie hat keine Furcht mehr vor den einsamen Zeiten und vor den dunklen Wegen, denn sie hat alles aus Erfahrung kennengelernt. Sie hat bleibende geistliche Gewissheit. Sie kann den Bräutigam für eine Zeit ziehen lassen, denn sie weiß, dass er auf jeden Fall an sie denkt und zurückkehren wird. Diese Gewissheit der Liebe für die Ewigkeit kann den Rest der Zeit mit allen noch kommenden Dingen des Lebens aushalten und überstehen.

 

Der Weg des Hirten mit seinem Schaf bis zur Gewissheit

Wie wir eben gesehen haben, besitzen wir im Hohelied bereits im Alten Testament ein Buch, das uns klar und deutlich auf den Weg des Schafes an der Hand des Hirten hinweist, welcher letztlich zu einer stabilen Heilsgewissheit im Geist führt. Paulus bekennt seine eigene Heilsgewissheit gegenüber den Geschwistern in Rom in dem Brief, den er an sie schreibt.

Rö 8,38-39: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes, noch irgend ein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

Diese Aussage dokumentiert die unerschütterliche Gewissheit eines geistlich gereiften Apostels, welche der Herr in ihm herangebildet hat. Oft werden verunsicherte Gläubige genau mit diesem Vers konfrontiert, um ihnen dadurch Heilsgewissheit zu vermitteln. Das funktioniert aber so nicht. Es ist für einen angefochtenen Christen zwar gut und schön, das persönliche Zeugnis des Apostels zu kennen. Dieses Zeugnis verleiht dem Gläubigen selbst jedoch keine eigene Heilsgewissheit. Es kann ihm zeigen, dass es möglich ist, eine unerschütterliche Gewissheit zu erlangen, aber es kann ihm selbst diese Gewissheit nicht vermitteln. Bei vielen jungen oder verunsicherten Gläubigen bewirkt es sogar das Gegenteil, denn sie werden erschreckt durch den Umstand, dass sie selbst offenbar bisher noch nicht dazu in der Lage waren, Gewissheit zu erlangen. Etwas zu ängstliche oder auch zu sehr gewissenhafte Christen können sich in solchen Augenblicken erneut die ernsthafte Frage stellen, ob sie überhaupt errettet sind, oder ob sie einer schrecklichen Täuschung unterliegen. 

Ein derartiges Zeugnis kann also bei ihnen das genaue Gegenteil der Gewissheit bewirken. Es bringt einem stark verunsicherten Christen nicht viel, wenn man ihn rein lehrmäßig mit der Gewissheit der Anderen konfrontiert und ihn dann auch noch ermahnt, doch mehr und besser als bisher daran zu glauben. Das ist gerade so, als würde man ihm einen begehrten Preis direkt vor die Nase halten, den er trotz aller Anstrengungen bisher niemals gewinnen konnte, und ihn gleichzeitig mit der Tatsache konfrontieren, dass andere diesen Preis schon längst haben.

Das kann ihn zur völligen Mutlosigkeit führen und dazu, dass er sich als ein Versager im Glauben empfindet. Ein solcher Christ braucht keine lehrmäßige Ermahnung, sondern Trost und Verständnis durch ein Hirtenwort. Wie glücklich dürfen wir sein, dass Gott dieses Wort in der Bibel bereithält, und dass der Heilige Geist selbst nicht ein kritisierender Gelehrter ist, sondern der Tröster der Seelen der Kinder Gottes!

Der Heilige Geist selbst ist es nämlich, der dem Geist des Gläubigen früher oder später die Gewissheit des Heils bezeugt. Rö 8,14+16: „Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes. … Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind.“ Die Gewissheit der persönlichen Errettung, also die echte Heilsgewissheit, ist genauso wie die Errettung selbst ein freies Gnadengeschenk Gottes an den Gläubigen. Sie kann nicht durch ein Werk oder durch eigene Anstrengung planmäßig erzeugt werden, denn der Heilige Geist ist auch hinsichtlich seines Zeugnisses im Geist und im Herzen des Gläubigen frei und souverän. Gott ist frei in allem! 

Joh 3,8: „Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht woher er kommt und wohin er geht. So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.

Joh 16,13: „Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, so wird er euch in die ganze Wahrheit leiten …

1Kor 12,11: „Dies alles aber wirkt ein und derselbe Geist, der jedem persönlich austeilt, wie er will.

Kein Gläubiger kann sich den Heiligen Geist dienstbar machen oder den Herrn zu etwas zwingen. Der Herr ist der Geist (2Kor 3,17), und er ist frei in all seinem Tun. Jeder Gläubige muss den geistlichen Weg von der Errettung zur stabilen Gewissheit selbst zusammen mit dem guten Hirten Jesus Christus und vielleicht auch mit einem guten brüderlichen Hirten aus der Gemeinde Gottes gehen. Diesen Weg kann kein anderer für ihn gehen, weder ein einfacher Mitchrist, noch ein einfacher Christ aus früherer Zeit, noch ein Apostel. Es ist der Weg zu den stillen Wassern und zu den grünen Auen, der manchmal auch durch das Tal des Todesschattens führt. 

Der Herr jedoch ist auch in dieser Hinsicht gnädig. Er schenkt zunächst einmal früher oder später jedem Gläubigen in seinem Geist, in seinem Herzen oder in seinem seelischen Erleben Augenblicke oder Phasen völliger Heilsgewissheit. Dies tut er manchmal auf das Bitten und Flehen des Gläubigen hin, wozu der Herr selbst uns auch ermuntert hat. Mt 7,7-8: „Bittet, so wird euch gegeben, sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan! Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan!“ Dabei ist der Heilige Geist frei hinsichtlich der Art und Weise und hinsichtlich des Zeitpunktes, zu welchem er die Bitten erfüllt. Manche Christen, auch sehr bekannte Brüder wie zum Beispiel Hudson Taylor oder Watchman Nee, mussten jahrelang auf die selige Gewissheit warten. Sie haben ihren Glaubensweg und ihren geistlichen Kampf in ihren Schriften dokumentiert, damit auch wir den Trost für unser eigenes Christenleben daraus ziehen können.

In anderen Fällen bezeugt der Geist dem Gläubigen die Gewissheit ganz spontan, ohne dass diese Gläubige darum zu ringen hatte. Dies kann unmittelbar bei der Bekehrung geschehen, aber auch später. Es kann beim Lesen der Schrift geschehen, indem der Geist den Buchstaben lebendig macht. Es kann sich im Gebet ereignen, aber auch in ganz normalen Augenblicken des Alltags, in denen der Geist Gottes in eine Situation hineinwirkt oder einen Gedanken schenkt. Schließlich gab es auch immer wieder Geschwister, die in Situationen härtester Prüfung oder Anfechtung zur Gewissheit kamen. So hat zum Beispiel der Evangelist Wilhelm Busch bezeugt, dass er in einem Augenblick tiefster Verzweiflung im Gefängnis der Gestapo in Essen vom Herrn persönlich in der Zelle besucht wurde und jegliche Furcht sowie allen Zweifel verlor. Auch später hatte Busch immer wieder tröstliche Gedanken. Er formulierte es etwa so: „Die Gewissheit, ein Kind Gottes und auf ewig gerettet zu sein, kann einen manchmal doch überwältigen!“ Diese Aussage ist wunderbar. Sie enthält aber auch eine weitere wichtige Erkenntnis, die wir nicht außer Acht lassen dürfen.

Wilhelm Busch sagte nicht „immer“, sondern „manchmal“. Darin kommt ein sehr bedeutsamer geistlicher Umstand zum Ausdruck. Wir müssen nämlich der Tatsache ins Auge blicken, dass das Zeugnis des Geistes in unserem Geist auf dem Glaubensweg hart angefochten werden kann und meist auch wird. Die Momente der absoluten geistlichen Gewissheit bringen auch unser seelisches Leben in starke Bewegung und erheben uns innerlich zu Gott. Wir erleben ganz besondere Gefühlsmomente, denn wir erfahren das direkte Wirken des Heiligen Geistes Gottes von oben in unseren Geist und in unsere Seele hinein. Die große Gefahr für uns liegt dabei in der uns eigenen Illusion, dass dieses seelische Erleben ununterbrochen bestehen bleibt. Das ist nämlich nicht der Fall. Es wird angegriffen durch eine ganze Anzahl von Feinden: Den Teufel, die Welt, die Sünde, das Fleisch, die Umstände unseres Lebens. Das Kind Gottes muss durch die Zeit des Jünglings hindurch in den Stand eines Vaters im Glauben heranwachsen. Dazu muss der Böse überwunden werden. 

1Joh 2,12-14: „Ich schreibe euch, ihr Kinder, weil euch die Sünden vergeben sind um seines Namens willen. Ich schreibe euch, ihr Väter, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich schreibe euch, ihr jungen Männer, weil ihr den Bösen überwunden habt. Ich schreibe euch, ihr Kinder, weil ihr den Vater erkannt habt. Ich habe euch geschrieben, ihr Väter, weil ihr den erkannt habt, der von Anfang an ist. Ich habe euch geschrieben, ihr jungen Männer, weil ihr stark seid und das Wort Gottes in euch bleibt und ihr den Bösen überwunden habt.

Auch der große Apostel Paulus blieb von diesen Dingen nicht verschont. Er musste zunächst fliehen nach Arabien, weil die Juden ihn sonst umgebracht hätten. Auch er musste den Kampf gegen sein Fleisch und gegen die Sünde kämpfen, von dem er uns in Römer 7 so eindringlich Zeugnis gibt. Der Geist musste sein Zeugnis auch im Leben des Paulus zeitweise etwas zurückziehen, um den Apostel mit sich selbst zu konfrontieren und ihn dadurch darüber zu belehren, wie völlig abhängig er vom Herrn war.

Rö 7,15+22+23+24+25: „Denn was ich vollbringe, billige ich nicht; denn ich tue nicht was ich will, sondern was ich hasse, das übe ich aus. … Denn ich habe Lust an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen; ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das gegen das Gesetz meiner Gesinnung streitet und mich gefangen nimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist. Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Todesleib? Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn!

Auch Paulus hatte Zeiten zu überstehen, in denen die Umstände seines Lebens ihn fast zur Verzweiflung gebracht hätten.

2Kor 1,8-9: „Denn wir wollen euch, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen über unsere Bedrängnis, die uns in Asia widerfahren ist, dass wir übermäßig schwer zu tragen hatten, über unser Vermögen hinaus, so dass wir selbst am Leben verzweifelten; ja, wir hatten in uns selbst schon das Todesurteil, damit wir nicht auf uns selbst vertrauten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt.

Mit Petrus sah es noch schlimmer aus. Er hatte in Matthäus 16 klar bekannt, dass er an den Herrn Jesus als dem Messias glaubte und war somit nach 1Joh 5,1 von neuem geboren.

Mt 16,15-17: „Da spricht er zu ihnen: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes! Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Sohn des Jona; denn Fleisch und Blut hat die das nicht geoffenbart, sondern mein Vater im Himmel!

1Joh 5,1: „Jeder der glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist aus Gott geboren.

Er besaß bereits das ewige Leben, das der Herr ihm zugesichert hatte: „Glückselig (das ist: teilhaftig der Seligkeit des ewigen Lebens) bist Du, Simon, …“ Aber der Heilige Geist war noch nicht innewohnend in ihm, denn diesen sandte der Herr erst an Pfingsten. Petrus war somit anfällig für alle Versuchungen des Satans, und nur das Gebet des Herrn konnte seinen Glauben bewahren.

Lk 22,31-34: „Es sprach aber der Herr: Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch begehrt, um euch zu sichten wie den Weizen; ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre; und wenn du einst umgekehrt bist, so stärke deine Brüder! Er aber sprach zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen! Er aber sprach: Ich sage dir, Petrus: Der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennst!

Nach Pfingsten war Petrus ganz verwandelt, denn er gab in Jerusalem vor einer großen Volksmenge und vor allen Pharisäern und Schriftgelehrten der Juden sein unerschrockenes Zeugnis. Das bewahrte ihn aber immer noch nicht davor, in Gal 2,13 in Gegenwart der Juden und des Apostels Paulus zu heucheln. Auch seine Gewissheiten und seine Treue unterlagen deutlichen Schwankungen. So ist es auch bei uns. Momente oder Phasen seliger Gewissheit können wechseln mit Zeiten der Unsicherheit und der mangelnden Gewissheit. Ich weiß von einem alten Bruder aus einer mir bekannten Gemeinde, der jetzt schon beim Herrn ist. Er war ein Beter und wurde von allen Geschwistern geliebt. In einer schweren körperlichen Krankheit verlor er jedoch für eine kurze Zeit seine Heilsgewissheit vollständig und fürchtete sogar, dass die Brüder ihn nun aus der Gemeinde ausschließen müssten. Nach einiger Zeit brachte der Herr ihn gnädig wieder zurecht. Niemand von uns sollte hochmütig genug sein, zu behaupten, dass ihm etwas Derartiges niemals passieren könnte.

Das reine Lobpreis- und Erfahrungschristentum, welches uns in der neoevangelikalen und charismatischen Christenheit der heutigen Zeit so oft begegnet, scheitert an genau diesen Dingen. Man will möglichst eindrucksvolle seelische oder spirituelle Erfahrungen und Emotionen produzieren und sie wenn es geht auch ewig festhalten. Alle Gewissheit wird festgemacht an der ständigen Präsenz dieser Erfahrungen oder Erregungszustände. Lobpreis bis zum Abwinken! Der geistlich gesunde Christ tanzt aber nicht ununterbrochen mit hochgerissenen Armen laut lobpreisend durch die Fußgängerzone. Er ist sehr wohl noch in dieser Welt, aber er bleibt nüchtern und handlungsfähig, um ein klares und glaubwürdiges Zeugnis für den Herrn zu sein. Dabei hat er eine gewachsene Gewissheit der Errettung in seinem Geist. 

Der erste Adam wurde im Schöpfungsbericht eine lebendige Seele, und er fiel. Der zweite Adam, also der Herr Jesus Christus, ist ein lebendig machender Geist. Unsere christlichen Gewissheiten liegen in unserem Geist, und sie werden bezeugt durch den Heiligen Geist. Sie sind nicht seelisch-emotionaler Natur, obwohl wir natürlich im Seelenleben darauf reagieren. Sie sind bleibend, und wir nehmen sie mit in die Ewigkeit. Der Geist macht lebendig. Das Fleisch nützt nichts. 

Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig. So stand auch der erste Älteste in unserer Geschichte durch sein rein lehrmäßiges Buchstabenzeugnis in der Gefahr, das Herz und den Geist des jungen Gläubigen abzuschneiden von der lebendigen Gewissheit des Heils. Der zweite Älteste ging hingegen zusammen mit dem Jüngling im Glauben den geistlichen Weg des Hirten durch die lebendigen Zeugnisse der Schrift hin zur Gewissheit des Heils. Diese lebendigen Zeugnisse sind nicht reine Lehraussagen, sondern sie sind aus dem Leben der Heiligen und aus den direkten Worten des Herrn an seine Jünger abgeleitet. Das Leben und Erleben anderer Christen spricht in unser eigenes Leben besser hinein als abstrakte Lehrsätze.

 

Das Heranwachsen der stabilen Gewissheit

Wie wächst nun der Christ in seiner stabilen Heilsgewissheit heran? Auf welche Art und Weise bringt der Herr diese wunderbare Blume zur Blüte? Seine Wege sind auch auf diesem Gebiet bewundernswert. Wenn ein Mensch sich bekehrt und zur Wiedergeburt kommt, dann verändert Gott das innere Wesen dieses Menschen grundlegend. 

Hes 36,25-27: „…Und ich will reines Wasser über euch sprengen, und Ihr werdet rein sein. Von aller Eurer Unreinheit und von allen Euren Götzen will ich Euch reinigen. Und ich will Euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in Euer Inneres legen. Ich will das steinerne Herz aus Eurem Fleisch wegnehmen und Euch ein fleischernes Herz geben. Ja ich will meinen Geist in Euer Inneres legen und werde bewirken, dass Ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechtsbestimmungen befolgt und tut.

Der Mensch erhält also die Waschung mit reinem Wasser durch das Wort Gottes, außerdem ein neues wiedergeborenes Herz, einen neubelebten Geist und den Heiligen Geist. Diese neuen geistlichen „Organe“ befähigen ihn nicht nur dazu, die Dinge Gottes in seinem Leben schrittweise immer besser zu wahrzunehmen und zu verstehen, sondern wecken in ihm auch das Verlangen, Gott selbst zu erkennen und zu seinem Wohlgefallen zu leben. Die Wiedergeburt ist mit der Weisheit, der Erkenntnis Christi und der Heiligung untrennbar verbunden.

1Kor 1,30: „Durch ihn (Gott) aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zurErlösung,…“. 

Der neugeborene Christ erkennt wie ein kleines Kind, dass er einen Vater im Himmel hat, und dass ihm die Sünden vergeben sind (1Joh 2: die Kindlein). Dann wird aber sein Glaube angefochten und muss sich bewähren im Sieg über den Bösen (1Joh 2: die Jünglinge). Der wachsende Christ lernt im Wort Dinge kennen, die er mit seinem inneren Erleben vergleichen kann. Er lernt etwas über den Geist Gottes, über dessen Wirkungen im Christenleben. Er sieht, dass der Heilige Geist ihn selbst zur Gotteserkenntnis und zur Ehrfurcht vor Gott bringt, ja dass er als Gläubiger selbst nach dieser Erkenntnis hungert und dürstet.

Spr 1,7+32: „Die Ehrfurcht vor dem Herrn (die Scheu davor, Gott durch Sünde herauszufordern) ist der Anfang der Erkenntnis…. Denn die Abtrünnigkeit der Unverständigen bringt sie um, und die Sorglosigkeit der Toren stürzt sie ins Verderben.

Ps 119,66-67: „Lehre mich rechte Einsicht und Erkenntnis, denn ich habe deinen Geboten geglaubt. Ehe ich gedemütigt wurde, irrte ich. Nun aber befolge ich dein Wort.

Das Wachsen in der Gnade bringt es mit sich, dass der junge Gläubige auch immer mehr erkennt, welch einen gewaltigen Segen der Besitz des ewigen Lebens und des Heiligen Geistes darstellt. Er versteht immer mehr, was es bedeutet, dass die ewige Seligkeit eines Menschen davon abhängt, dass er dem Herrn Jesus Christus angehört, dass er den Heiligen Geist und das ewige Leben besitzen muss. Dabei zeigt ihm der Heilige Geist in der Schrift plötzlich auch Verse wie etwa die folgenden.

Mt 26,21-22: „Und während sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten! Da wurden sie sehr betrübt, und jeder von ihnen fing an ihn zu fragen: Herr, doch nicht ich?

Ps 139,23-24: „Erforsche mich o Gott und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne, wie ich es meine, und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf dem ewigen Weg!

2Kor 13,5: „Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellt euch selbst auf die Probe! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, dass ihr unecht wäret.

Rö 8,9: „Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber den Geist des Christus nicht hat, der ist nicht sein.

Wenn ein junger Gläubiger seinen Glauben und das Wort Gottes wirklich ernst nimmt, dann können solche Verse ihn verunsichern oder sogar ängstigen. Solch ein Bruder oder solche eine Schwester möchte nicht einfach in den Jubel einstimmen, sondern hat das Bedürfnis, den inneren geistlichen Dingen des Herzens tiefer auf den Grund zu gehen. Das ist ein sehr kostbares Verlangen, denn der Herr liebt es sehr, wenn einer der Seinen sich wirklich für das Geistliche interessiert. Leider werden viele junge Brüder und Schwestern in den Gemeinden mit diesen Zweifeln alleine gelassen oder nicht ernst genommen. Das ist nicht nur lieblos, sondern es gefährdet auch das geistliche Wachstum und die Gemeinschaft untereinander. Wie viele junge und auch ältere Brüder und Schwestern haben sich wohl aus christlichen Gemeinschaften verbschiedet, weil sie über die Hirten in diesen Gemeinden letztlich sagen mussten:

Hes 34,4: „Das Schwache stärkt ihr nicht, das Kranke heilt ihr nicht, das Verwundete verbindet ihr nicht, das Verscheuchte holt ihr nicht zurück, und das Verlorene sucht ihr nicht …

Die alten Evangelisten und Hirten der Christengemeinden waren offensichtlich in dieser Hinsicht besser ausgebildet als es in unseren Tagen der Fall zu sein scheint. Es ging ihnen nicht nur um zahlenmäßiges Wachstum oder um gemeindliche Lehrsysteme, obwohl auch diese natürlich ihre Bedeutung haben. Sie interessierten sich darüber hinaus sehr für das innere Leben der Schafe. Sie kannten auch aus eigener Erfahrung die erste Zeit nach der Errettung des jungen Christen sehr gut. 

Ein Christ, der in der Gewissheit seiner Errettung entweder angefochten ist, oder noch niemals echte Gewissheit erlebt hat, ist auf das Eingreifen des Herrn und seines Heiligen Geistes angewiesen. Er wird das Wort lesen, dem Herrn nachzufolgen versuchen und den Rat anderer Christen suchen. Auch das Gebet wird ihm wichtig werden, denn hier wird er dem Herrn direkt seine Not sagen. Der Ruf zu den Geschwistern mag in vielen Fällen ungehört bleiben. Auch ich selbst musste das wiederholt erfahren. Der direkte Ruf zum Herrn bleibt aber nicht ohne Antwort. Der gute Hirte kennt sein Schaf und geht ihm nach. Er spricht durch die Bibel irgendwann das entscheidende Wort. Er zeigt im Gebet seine Gegenwart. Er wirkt in eine Situation hinein und macht seine Gegenwart offenbar. Er spricht durch einen anderen Gläubigen ein Hirtenwort in prophetischer Weise in das Leben des angefochtenen Gläubigen hinein. Diese Momente im Glaubensleben beinhalten eine feste Gewissheit, welche in die Seele des angefochtenen Gläubigen mächtig hineinwirkt.

Gott hat uns so geschaffen, dass er uns nicht nur ein intellektuelles Gedächtnis gegeben hat, sondern auch ein geistlich-emotionales Gedächtnis, in welchem wir intensive Eindrücke oder Erlebnisse festhalten können. Manche Menschen haben schreckliche Dinge erlebt, von denen sie sich zeitlebens nicht mehr lösen können. Aber auch positive oder wunderbare Eindrücke können sich in das Gedächtnis einprägen. Sie bleiben lebenslang erhalten und führen noch nach Jahren zu innerer Freude, wenn man sich an sie erinnert.

Genau durch diesen Vorgang bringt der Herr die stabile Heilsgewissheit in uns hervor. In einem Moment der Heilsgewissheit, den der Herr uns einmal oder mehrmals auf unserem Glaubensweg schenkt, ist unser gesamtes Erleben so tief beeindruckt und von Frieden und Freude durchdrungen, dass wir diese Dinge niemals mehr vergessen. In mehreren Situationen meines Glaubensweges durfte ich das erfahren. Ich wusste es: Der Herr ist mein Hirte, und ich gehöre ihm für Zeit und Ewigkeit an. In einer etwas bedrohlicheren Situation, als ich einmal anonyme Drohanrufe von falschen Geschwistern erhielt, durfte ich am Telefon ein klares Bekenntnis für den Herrn ablegen. Einige Stunden danach schenkte der Herr mir trotz der noch nicht gelösten äußeren Situation ein geistliches und seelisches Erleben unbeschreiblicher Gewissheit und himmlischer Freude, welches für wenige Minuten anhielt. Erst einige Zeit später kam dann auf wunderbare Weise auch die Lösung der äußeren Situation. 

In einer anderen, besonders schwierigen Situation der Selbstverneinung und der fehlenden Gewissheit rief der Herr es mir unmittelbar zu durch ein Lied, welches ein Bruder vorschlug, der von meiner inneren Verfassung nichts ahnte: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein“ (Jes 43,1). Es gab noch weitere ähnliche Situationen. Einmal war ein kleines Kind aus unserer Gemeinde daran beteiligt, in anderen Situationen aber auch Geschwister aus fremden Ländern, ja sogar Gefängnisinsassen in Afrika. Ich werde diese Momente nicht mehr vergessen, solange der Herr mich bei geistiger Gesundheit hält. Vielleicht haben auch Sie selbst solche Momente erlebt. Diese Dinge prägen sich in unser Gedächtnis ein. Der Herr schenkt sie uns, damit wir uns in späteren schwierigen Situationen daran erinnern und darauf zurückgreifen können. Die stabile geistliche (nicht seelische) Heilsgewissheit, in welche wir auf diese Weise hineinwachsen, ruht also auf mehreren Säulen: 

  • Auf dem direkten Zeugnis des Heiligen Geistes in bestimmten Augenblicken.
  • Auf dem durch bestimmte Ereignisse und Situationen geprägten geistlichen Gedächtnis.
  • Auf den Hirtenwegen in der Schrift.
  • Auf dem Glauben an die lehrmäßigen Aussagen über die Sicherheit des Heils.

Sie ist nicht ein emotionales Erleben, auf welches wir immer wieder neu angewiesen sind,  sondern eine geistliche Gewissheit. Sie hält in vielen Situationen unseres späteren Christenlebens stand, in welchen die Umstände oder unser eigenes seelisches Erleben ganz gegen uns zu sprechen scheinen. Der Helm des Heils in Epheser 6 schützt unseren Kopf, also den Ort unserer Gedanken und unserer geistigen Aktivität. Deshalb schreibt Johannes auch in 1Joh 5, dass wir wissen können, dass wir das ewige Leben besitzen. 

Eph 6,14-18: „So steht nun fest, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit, und die Füße gestiefelt mit der Bereitschaft zum Zeugnis für das Evangelium des Friedens. Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt, und nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist, indem ihr zu jeder Zeit betet mit allem Gebet und Flehen im Geist, und wacht zu diesem Zweck in aller Ausdauer und Fürbitte für alle Heiligen.

 

Ein abschließendes Trostwort für die Sehnenden und Trauernden

Lieber Bruder, liebe Schwester: Vielleicht bist du noch jung bekehrt. Vielleicht wartest du noch auf alle diese Dinge in deinem Glaubensleben. Vielleicht hast du auch Angst, ob du wirklich errettet bist, oder ob du dir das alles nur eingebildet hast. Vielleicht hast du dich schon mehrmals bekehrt, und du hast noch keinen Hirten gefunden, der dir das Heil richtig erklären konnte. Möglicherweise hast du auch schon versucht, mit jemandem darüber zu reden, aber du hast nur Unverständnis oder sogar geistliche Gleichgültigkeit erfahren.

Vielleicht sehnst du dich nach den Früchten des Geistes in deinem Leben, von denen du bis jetzt noch so wenig oder gar nichts erkennen kannst:

Gal 5,22+23+25+26: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz.

Alles scheint dir zu fehlen! Du schaust auf andere Gläubige, für die das alles so einfach ist. Sie sind so froh und frei. Du selbst rufst zum Herrn und bist voller Sehnsucht nach dem Frieden, ja manchmal auch noch voller Angst um dein eigenes Heil. Du liest das Wort Gottes und glaubst es auch. Du lässt dich von den Brüdern über so vieles belehren, aber dein Herz bleibt trotzdem ohne Frieden. Lass dich nicht entmutigen. Der Herr selbst hat zu seinen Jüngern gesprochen, als er auf dem Berg predigte. Er wusste genau, in welche Anfechtungen die Seinen noch geraten würden, und er wusste auch genau um die inneren Regungen der Gläubigen auf dem Weg in die himmlische Heimat. In Ihm wohnte die Fülle des Geistes Gottes. 

Jes 11,2: „Und auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn.

Ängstige dich nicht, du Kind des Vaters. Du hast schon den Geist der Erkenntnis empfangen, welcher dir zuerst die Erkenntnis deiner eigenen Schwachheit und Hilfsbedürftigkeit, ja auch deiner Sündhaftigkeit schenken muss. Du wirst natürlich auch wachsen in der Erkenntnis des Herrn, aber das kommt noch. Er muss dir zuerst zeigen, was du selbst bist, damit du umso besser verstehen kannst, wer er ist und was er dir alles geschenkt hat. Du hast auch den Geist der Furcht des Herrn empfangen. Du hast Ehrfurcht vor deinem Herrn, und du nimmst alle diese Dinge nicht auf die leichte Schulter. Du bist bereit zum Gehorsam des Glaubens, und das ist schon ein sehr gutes Zeichen. Es ist bereits ein deutliches Zeichen des neuen Lebens bei dir. Aber es gibt noch mehr.

Wir finden in Mt 5-7 die Bergpredigt. Dort erklärt der Herr seinen Jüngern viele Dinge des Reiches Gottes, aber auch Dinge ihres eigenen Glaubenslebens. 

Mt 5: „Als er aber die Volksmenge sah, stieg er auf den Berg; und als er sich setzte, traten seine Jünger zu ihm. Und er tat seinen Mund auf zu einer Rede, lehrte sie und sprach: …

Wir wissen, dass Petrus etwas später im Matthäusevangelium zur Wiedergeburt kam, nämlich in Kapitel 16. Da er noch nicht den Heiligen Geist besaß, war er anfällig für jede Verführung des Satans, und bei seiner dreifachen Verleugnung des Herrn fiel er dann auch. In der Bergpredigt bereitete der Herr somit nicht nur seinen Jünger Petrus auf die kommenden Versuchungen des Lebens vor, sondern auch für den angefochtenen Christen unserer Zeit, der keine Heilsgewissheit besitzt, sind diese Ermahnungen von größtem Wert. Wir sind keine besseren Menschen als Petrus.

Allerdings haben wir seit unserer Bekehrung das Unterpfand des Geistes in uns, welches die Garantie unserer endgültigen Errettung darstellt. Dennoch kann es in unserem Leben noch Zeiten geben, in denen das Wirken des Geistes etwas zurücktritt. Auch erfahrene Gläubige können unter Umständen ihre Heilsgewissheit zeitweilig verlieren. 

Am ehesten sind jedoch wohl die jungen Gläubigen betroffen, welche sich nach der Gewissheit des Heils sehnen und zunächst noch ganz aus Glauben an die Zusagen des Wortes vorangehen müssen, weil sie bisher das „selige Wissen“ noch nicht erfahren haben. Sie sehen in ihrem eigenen Leben noch sehr viele Dinge, welche der Wiedergeburt zu widersprechen scheinen, und sie leiden oft sehr darunter. Gerade dieses Leiden wird aber im Licht der Worte des Herrn zum Trost. Die Angst davor, vielleicht doch noch nicht wiedergeboren zu sein, verwandelt sich im Licht der Worte des Herrn in ein stilles Vertrauen darauf, dass sie dem Herrn angehören und in gläubige Hoffnung auf das Kommen der „seligen Gewissheit“ zur rechten Zeit, das ist zur Zeit des Herrn.

Darum verzweifle nicht, liebes Kind und lieber Jüngling im Glauben, auch wenn dich noch manche Ungewissheit und manches negative Gefühl in deiner Seele quält. Du hast dich bekehrt, und vielleicht ist dir gerade seit dieser Zeit umso stärker bewusst geworden, dass du ohne den Herrn nichts besitzt, was vor Gott Wert hat. Du fühlst Dich arm und wie ein Bettler vor Gott, dem alles zu fehlen scheint. Höre darum jetzt das Wort des Herrn an dich in deinem Elend: 

Mt 5,3: „Glückselig (das ist hier: teilhaftig der Seligkeit des ewigen Lebens, also errettet) sind die geistlich Armen, denn ihrer ist das Reich der Himmel!

Wie schön und gut ist dieses Wort des Herrn an dich! Es zeigt, dass du echte biblische Selbsterkenntnis gewonnen hast, weil du durch den Heiligen Geist in dir in die Lage versetzt worden bist, deine Armut zu erkennen. Weißt du, was Luthers letzte Worte waren? Es waren diese: „Wir sind Bettler, das ist wahr!“ Er wusste ganz am Ende seines Lebens, dass er in sich selbst nichts war. Paulus wusste das übrigens auch, denn er sagt an einer Stelle: „…wenn ich auch selbst nichts bin.“ Es ist für dich ein Zeichen guter Hoffnung, dass du dich so arm fühlst.

Der Herr hat begonnen, in deiner Seele und in deinem Geist sein Werk zu tun. Sei also getrost: es wird weitergehen, denn der Herr wird „das gute Werk, das er in dir begonnen hat, bis zum Ende ausführen“ (Phil 1,6).

Wie traurig macht es dich oft, wenn du deine eigene Unzuverlässigkeit in der Heiligung siehst, wenn du erkennst, wie oft du noch immer sündigst, und dass du gar nicht dazu in der Lage bist, deine Fehler in den Griff zu bekommen. Wie traurig macht es dich, den Herrn zu enttäuschen. Wie traurig bist du darüber, dass die Menschen um dich herum, ja sogar die Leute in deiner eigenen Familie, nichts vom Glauben wissen wollen. Du hast es ihnen schon öfter gesagt, und es geschieht gar nichts! Wie traurig macht es dich, wenn du siehst, was alles in dieser Welt vorgeht, wie die Menschen sich auf eigene Faust zugrunde richten, und wie viele verloren gehen.

Mt 5,4: „Glückselig sind die Trauernden, denn sie sollen getröstet werden!

Wieder ein tröstendes Wort deines Herrn an dich, an sein Kind. Das Ende deiner  Traurigkeiten ist vorherbestimmt, und es wird auch kommen. Vieles was dir heute noch unlösbar erscheint, wird der Herr ordnen. Du darfst im Vertrauen auf ihn weiter vorangehen.

Du hast festgestellt, dass du nicht mehr so zornig sein kannst wie früher. Aber du musst auch sehen, dass die Nachgiebigen oft als äußerliche Verlierer davongehen müssen. Du siehst, wie andere Menschen sich ganz locker gegen dich durchzusetzen scheinen. Das hätte es vor deiner Bekehrung zum Herrn nicht gegeben. Manchmal macht es dich traurig, und bisweilen ärgert es dich auch noch ein wenig.

Mt 5,5: „Glückselig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben!

Du bist dennoch glückselig in deinem Tun. Das Auge des Herrn ruht auf dir, auch wenn du  scheinbar in manchen Situationen der Verlierer bist. Deine neu gewonnene Sanftmut und Nachgiebigkeit sind genauso wie deine vielen Traurigkeiten deutliche Anzeichen dafür, dass das neue und ewige Leben schon in dir ist! Geh weiter und lass dich nicht entmutigen, auch wenn die anderen den Sieg davon zu tragen scheinen.

Immer wieder musst du erkennen, wie ungerecht du dich in verschiedensten Situationen noch immer verhalten hast. Du leidest sehr darunter, dass du den Herrn dadurch betrübt hast, und du glaubst, dass er wieder böse auf dich sein muss. Wie gerne wärst du gerechter in deinem täglichen Wandel! Auch siehst du die gewaltigen Ungerechtigkeiten, welche sich in der Welt und in deinem eigenen Umfeld ereignen. Die Ungerechten kommen scheinbar glatt durch und haben Gelingen.

Mt 5,6: „Glückselig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie sollen satt werden!

Mt 5,7: „Glückselig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen!“

Mt 5,8: „Glückselig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.

Mt 5,9: „Glückselig sind die Friedfertigen, denn sie werden Söhne Gottes heißen.

Sieh doch nur, wie der Herr dabei ist, dich immer mehr in sein eigenes Bild umzugestalten! In mancherlei Hinsicht bist du jetzt in der Gemeinschaft seiner Leiden, die er auf seinem Lebensweg zu erdulden hatte. Er ist dabei, seine Gerechtigkeit in deinem Leben hervorzubringen. Es lohnt sich, wenn du danach strebst, dein Herz und deinen Wandel Schritt für Schritt zu reinigen. Du wirst erfahren, dass der Herr dir mehr und mehr das hinzufügen wird, was du selbst nicht vermagst. Du wirst die Frucht der Barmherzigkeit gegenüber den Elenden mehr und mehr zeigen dürfen, und du wirst es mehr und mehr lernen, Frieden zu halten nicht nur mit den Menschen, die es dir einfach machen, sondern auch mit denen, die dir große Mühe bereiten. Welch eine wunderbare Frucht ist das! Die Welt verachtet diese Dinge,  denn sie stellen nach außen hin nichts Großes dar. Für den Herrn sind sie aber kostbar. Dein persönliches Streben nach diesen Früchten in deiner Seele und in deinem Geist ist ein starker Beweis dafür, dass du das ewige Leben und den Heiligen Geist in deinem Herzen trägst.

Darum darfst du dich freuen in deinem Leid. Der echte Christ kann Freude haben im Leid.   Die Feindschaft der Welt schlägt dir deutlich entgegen, besonders dann, wenn du versuchst, ein Zeugnis für den Herrn zu geben. Menschen, die sich früher als deine Freunde bezeichneten, wenden sich von dir ab. Manchmal sind es sogar die eigenen Eltern und die eigenen leiblichen Geschwister. Du kannst Probleme in der Schule bekommen oder auch auf deiner Arbeitsstelle. Manche Geschwister haben auch ihre Arbeit wegen eines Zeugnisses für den Herrn verloren. In vielen Ländern ist der Glaube an den Herrn Jesus Christus mit unmittelbarer Lebensgefahr verbunden. Die Christen werden in vielen Ländern entweder gesellschaftlich geächtet, in die Armut verbannt, vertrieben oder umgebracht.  

Mt 5,10: „Glückselig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Reich der Himmel!

Mt 5,11: „Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen, und lügnerisch jedes böse Wort gegen euch reden um meinetwillen!

Mt 5,12: „Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind.

Wenn du diese Dinge erlebst, dann sind sie ein Beweis dafür, dass zwischen den unerretteten Menschen um Dich herum und dir eine geistliche Trennung besteht. Die Welt hasst das Evangelium und seine Zeugen, und nur verhältnismäßig wenige Menschen nehmen es an. Die Verfolgungen und Hassbekundungen, die dich vielleicht treffen, die Verachtung der Welt wegen deines Glaubens zeigen dir in aller Deutlichkeit, dass du nicht mehr zu dieser Welt gehörst, sondern zu dem Herrn. Sie zeigen dir, dass du von neuem geboren und errettet bist für Zeit und Ewigkeit. Darüber kannst du dich auch in den Verfolgungen noch freuen. Selbst wenn du das beste Leben dieser Welt in allem Luxus, in Bequemlichkeit und persönlicher Befriedigung aller Wünsche hättest, und dabei nicht dem Herrn angehören würdest, dann wärst du doch am Ende auf ewig verloren. Du wirst zwar in dieser Welt noch an den Rand gedrängt, verachtet und verfolgt, aber du hast die ewige Errettung mit der Gewissheit der Herrlichkeit in der Gemeinschaft des Herrn und aller Erlösten nach diesem Leben. Wenn das kein Grund zur Freude ist! Wenn Gott für uns ist, wer sollte gegen uns sein? Für unseren Herrn gibt es keinen einzigen ernstzunehmenden Feind mehr. 

1Joh 3,2-3+19-20+24: „Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich, gleich wie auch er rein ist. … Und daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und damit werden wir unsere Herzen vor ihm stillen, dass, wenn unser Herz uns verurteilt, Gott größer ist als unser Herz und alles weiß. … Und wer seine Gebote hält, der bleibt in ihm und er in ihm; und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat.

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